Mancher gibt sich viele Müh mit dem lieben Federvieh…
So auch die Autorinnen (viele), Redakteurinnen (sehr wenige) und Layouterlnnen (auch nicht mehr) dieser VETO 44. Ganz offenkundig gibt es einiges zu dem lieben Federvieh zu sagen…
Eines Teils der Eier wegen,
welche diese Vögel legen,
Wo werden wie viele Legehennen wie gehalten, warum nicht anders und wer verdient daran?
Zweitens, weil man dann und wann einen Braten essen kann.
Nicht nur von gebratenen Hähnchen ist in dieser VETO die Rede sondern auch von dem Aufsteiger der letzten Jahre, der Pute, und einem bisher noch kleinen aber aufstrebenden, weil nicht mehr flugfähigen, Zweig der Geflügelmast, der Flugente.
Was ist hier jetzt wohl zu tun.. ?.
Auch über diverse Gegenstrategien und vor allem Argumente wird in dieser Veto schwarz auf grau nachgedacht. Sei es, daß Kriterien einer artgerechten Geflügelhaltung diskutiert und Alternativen zum gängigen System vorgestellt werden. Sei es, daß über die Befreiung der Hühner aus der unverschuldeten Unmündigkeit und die juristischen Probleme damit berichtet wird.
Der Schwerpunkt Geflügelhaltung nimmt mit Unterstützung anderer Gruppen (Dt. Tierschutzbund, Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung, Menschen für Tierrechte, Beratung artgerechte Tierhaltung) über die Hälfte dieser VETO ein.
Drittens nimmt man aber auch ihre soziale Funktion….ähem.
Freundinnen der Ziervogelhaltung kommen auch nicht zu kurz. Ein Artikel über die artgerechte Haltung von Zebrafinken und einer über alternative Heilmethoden bei Psittaciden setzen sich kritisch mit den gängigen Konventionen auseinander. Der Artikel über Farbtherapie bei Psittaciden leitet auch in die Reihe Alternative Heilmethoden über, die wir in der letzten VETO begonnen haben, und wird von einem Beitrag über Akupunktur gefolgt.
Eigentlich hätte man diese VETO auch unter den Schwerpunkt Tierschutz stellen können, denn wer von Eiern spricht, kann vom Tierschutz nicht schweigen. Auch wer von enthornten Kühen (S.34) und vom Studium (S.41) spricht, kommt an diesem Thema nicht vorbei. Darüberhinaus ist die Diskussion durch die Novelle des Tierschutzgesetzes derzeit auch institutionell verankert. Auch die AGKT wurde zu dieser Novelle befragt. Die kritischen Bereiche und die Vorstellungen der AGKT dazu werden in einem Beitrag auf Seite 38 dargestellt.
Die letzten beiden Beiträge der VETO leiten zum Schwerpunkt der nächsten VETO und zum Thema des Treffens in Hannover im Herbst über:
Gentechnik – Schwerpunkt von VETO 45 und Treffen
war auf dem letzten Treffen in Berlin schon Schwerpunktthema (S. 44). Seit sich die AGKT vor zehn Jahren sehr grundsätzlich zu diesem Thema geäußert hat, ist viel passiert und nicht wenige AGKTlerlnnen arbeiten heute in Wissenschaft und Praxis mit oder auch gegen die Gentechnik. Die sehr komplexe Materie konnte in Berlin nur andiskutiert werden. Es zeigte sich, das die Heterogenität der Beschäftigungsfelder auch extrem heterogene Auffassungen über die Wünschbarkeit, Tolerierbarkeit und Ablehnung gentechnischer Methoden und Produkte hervorgebracht hat, die in Berlin zu einer ausgiebigen aber nicht eben ergiebigen Diskussion führten. Nachdem das Feld nun gesichtet ist, wird es in Hannover darum gehen, ein wenig Struktur in den Wust von Informationen und Positionen zu bringen. Es wird um die Frage gehen, ob der Begriff Gentechnik tatsächlich zu pauschal ist und eine Differenzierung beispielsweise in Diagnostik (analytische Gentechnik) und „konstruktive“ Gentechnik uns weiter bringt. Ob es Nutzen bringt, zwischen Lebewesen und ihren Produkten zu unterscheiden. Ob es Möglichkeiten gibt, Kosten/Nutzen und Risiko/Nutzen Abwägungen durchzuführen, ob diese überhaupt sinnvoll sind oder lieber grundsätzlich ethisch zu argumentieren ist (Stichwort Würde der Kreatur).
Es ist zu hoffen, daß die Diskussion in Hannover besser strukturiert sein wird als uns das in Berlin gelungen ist.
Veto forever
Es gibt noch ein paar Probleme, auf die die Redation hinweisen möchte: Zum einen sollten alle Abonnentinnen, die den Sozialpreis entrichten, Einkehr halten, ob sie sich nicht mittlerweile den vollen Preis leisten können und damit die VETO sichern helfen. Hierzu sind im Mittelteil Jubelpostkarten vorbereitet.
Zum anderen sind wir alle ein bißchen VETO und dürfen auch gern zur Redaktionssitzung kommen, um die VETO noch besser zu machen (geht das?).
In diesem Sinne, frohes Lesen…
Die Redaktion
Inhalt der Veto 44
Inhalt und Impressum
Redaktionsadressen
Editorial
Schwerpunkt Geflügel
Ei-Ei-Ei
Konventionelle und alternative Haltungssysteme für Hennen …..4
Geflügelte Zahlen
Grundsätzliche Anmerkungen zur Geflügelwirtschaft …..8
„Schnabelkürzen“
Hintergründe einer Amputation …..10
Eingesperrt und abgenutzt
Vom Leiden der Käfighühner …..13
Tierbefreiung mit Selbstanzeige
Eine ungewöhnliche Tierbefreiung und deren vorläufige Folgen …..16
Cairina moschata
Die Moschusente in der Intensivhaltung …..18
Cold Turkey
Putenmast in Deutschland …..22
Heimtiere
Anforderungen an die artgerechte Haltung
von Zebrafinken …..26
Alternative Heilmethoden
Ist alles so schön bunt hier
Ganzheitliche Vogeltherapie …..28
Gut genadelt ist halb gewonnen
Was ist Akupunktur? …..32
Tierschutz
Betreuen statt Enthomen
Enthornung von Milchkühen auch im Bioland-Betrieb? …..34
Novellierung des Tierschutzgesetzes
auch die AGKT war dabei …..38
Bewurschtsein für ein Tierleben
Kleiner Kommentar zur Tierversuchsproblematik …..41
Gen-Ethik
Do not fraternize
Kategorische Argumente gegen die Überschreitung von Artengrenzen …..42
Interna
Hermann, Dolly und Kartoffeln
Protokoll des AGKT-Treffens in Berlin …..44
Anzeigen …..45
Kontaktadressen …..47
Ankündigung
AGKT-Treffen in Hannover ….48